KI entwickelt sich in atemberaubendem Tempo – nur eben nicht in Europa.
Ich darf viele KI-Workshops in Unternehmen halten, deren Mitarbeitenden begeistert von den Möglichkeiten generativer KI sind, aber spätestens bei der Frage nach der Umsetzung ins Stocken geraten. „Darf ich das überhaupt?“, „Was sagt der Datenschutz?“, „Wie ist das im EU AI Act geregelt?“ – Fragen, nach Regulatorik werden in den USA oder China kaum gestellt. Dort wird gemacht, getestet, verbessert. Hier in Europa? Diskutiert, geprüft, reguliert.
Ja, das ist polemisch und ja, klare Regeln sind wichtig. Und noch ein ja: auch Ethik spielt eine riesige Rolle. Aber während wir über diese ganzen Regularien und den Datenschutz sprechen, ziehen andere meilenweit davon. #OpenAI, #Google, #Microsoft, #Anthropic – allesamt aus den USA. China (#DeepSeek) und Indien holen stark auf. Und Europa? Ein paar Leuchtturmprojekte rund um #Mistral (Frankreich) oder #Deepl und #Flux (Deutschland). Insgesamt aber viele Bedenken, wenig Tempo.
Es ist nicht so, dass uns das Talent fehlt. Oder die Ideen. Oder die Innovationskraft. Aber wer investiert in einem solchen von Regulatorik und Richtlinien bestimmten Umfeld?
Die Wahrheit ist (zumindest wie ich sie sehe): Europa hat den KI-Zug verpasst – nicht (nur), weil wir zu wenig investieren, sondern vor allem, weil wir uns selbst ausbremsen. Wer immer nur diskutiert, reguliert und absichert, wird von denen überholt, die einfach mal machen.
Während in den USA unter der Trump-Regierung das Mega-Projekt „Stargate“ angekündigt wurde, das bis zu 500 Mrd. Dollar (!) in KI-Infrastruktur investieren will, versucht Europa in Paris seine eigene KI-Aufholjagd zu starten. Auf dem AI Action Summit in Paris wurde eine Investitionsvolumen von insgesamt 200 Mrd. Euro angekündigt, bei der allein private Investoren rund 150 Mrd. Euro mobilisieren sollen. Nicht ohne auf die enorme Wichtigkeit von KI-Regulierung hinzuweisen.
Und da ist eben das Problem: Während die USA in einer nahezu unregulierten Umgebung gigantische Summen in den Ausbau von Datenzentren und KI-Anwendungen stecken, müssen wir uns in Europa mit einem deutlich strengeren Regulierungsrahmen auseinandersetzen.
Hoffnungsschimmer: vielleicht grade China?! Warum: Dort wurden angeblich (genau prüfen lässt sich das freilich nicht) „nur“ rund 5,5 Millionen Dollar in die Entwicklung vom Sprachmodell R1 (DeepSeek) investiert. Zum Vergleich: OpenAI’s vergleichbares 4o hat angeblich ca. 80 Millionen Dollar für Entwicklung und Training gekostet. Also: nur das Geld ist es offenbar nicht.
Müssen wir uns also nur noch um die Deregulierung kümmern, dann folgen auch die Investitionen… 😉
Wie seht ihr das? Hat Deutschland, hat die EU noch eine Chance im KI-Rennen?